Am gestrigen Abend stand der Pulverturm Kopf und bebte wieder wie seit langem nicht mehr. Im Spiel 4 hieß es für die Tigers „do or die“ oder wie man zu sagen pflegt bei einem Serienstand von 0:3 „siegen oder fliegen“. Dieses Motto wurde auf dem Eis leidenschaftlich mit Einsatzwillen und Cleverness umgesetzt und führte schließlich zum heißersehnten ersten Erfolg im Viertelfinale gegen den schier übermächtigen Gegner aus der Landeshauptstadt. Keiner der sogenannten Experten hätte vor diesem Spiel wohl noch einen Pfifferlling auf die Niederbayern gesetzt, doch im Sport sind bekanntlich auch Wunder möglich und ein erster wesentlicher Schritt wurde gestern vollzogen. Dieser emotionale Sieg schmeckt umso süßer, da auf der Münchener Homepage unglaublicherweise bereits der Vorverkauf für das Halbfinale kommuniziert worden ist; geht noch mehr Arroganz und Übrheblichkeit bei den roten Bullen? Als ich davon erfuhr, manifestierte sich noch weiter der Eindruck, es den Münchener Protagonisten in der bevorstehenden nächsten Begegnung am morgigen Donnerstag erst recht zu zeigen und ihnen ein weiteres Mal den Schneid abzukaufen. Solch ein beschämendes und unsportliches Verhalten muss einfach bestraft werden und dies am besten gleich auf dem Eis. Meine Vision lautet immer noch, den Serienausgleich herbeizuführen und dann im alles entscheidenden Match in München den Showdown bzw. die Götterdämmerung für die red bulls einzuleiten. Was wäre dies für eine Schmach und Demütigung des Hauptrundenmeisters, noch dazu vor dem Hintergrund der ewigen Provokationen ihres bad guys Steve Pinizotto, der seit Anbeginn der Serie meine Tigers permanent beleidigte und für böses Blut sorgte? Ehrlich gesagt, wenn ich der Coach der roten Bullen wäre, ich würde einen derartig aus der Rolle fallenden Spieler viel mehr in die Pflicht nehmen und dafür sorgen, dass der Sport im Vordergrund bleibt und nicht durch solche ausfälligen Aktionen der Playoff Charakter in den Schmutz gezogen wird. Letztendlich gibt es dafür nur eine Schlussfolgerung: die Tigers müssen morgen das Momentum aus Spiel 4 zielführend und gewinnbringend nutzen, sprich den nächsten Matchpuck abwehren, damit die Souveränitat der roten Bullen abhanden kommt und die Hochspannung in der Serie aufrechterhalten wird. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass man dreimal hintereinander auswärts chancenlos bleibt. Hier muss definitiv ein weiterer Fluch besiegt werden. Hoffen wir auch, dass die Leistung der Schiedsrichter ähnlich kritiklos verlaufen wird wie gestern abend.